Vitalis subversia

die Tralau

mit fognins Augen

Als diese Internetseite so annähernd fertig war, schaute fognin (von mir auch ich genannt) sich um und stellte fest, dass sie gut war. Sauber, klar, strukturiert, alles drauf, worauf eine Künstlerseite Wert legt. Und genug noch darüber hinaus, dass auch penible Erforscher des Tralauschen Universums genügend für ihre Magister- Doktor- und Habilitationsarbeiten finden können. Aber: etwas fehlt. Etwas, was genauso unwissenschaftlich wie unnötig ist und doch die Funktion des Salzes übernehmen kann: Das Subjektive, das Persönliche, ohne das man die grossen Katastrophen nicht verstehen kann, aber auch nicht die glanzvollen Siege und Höhepunkte.

Also machte sich fognin (der mit dem „ich zu sich“, siehe oben) auf, um einen klitzekleinen Teil der Geschichte zu schreiben und zu zeigen. Die fogninseite der Geschichte der Tralau. Rund ein dutzend Jahre sind die beiden jetzt befreundet (13 ist so eine hässliche Zahl), haben viel miteinander zusammen angestellt und unternommen in der kleinen Stadt Eckernförde. Das soll hier nicht ein Staatsakt werden. Die inoffizielle offizielle Biographie der Tralau hat fognin schon auf der Kulturmonographie Eckernförde veröffentlicht. Eine Kurzform gibt es hier auf einer Unterseite (sie stammt aus dem Buch die tralauschen Zwerge, das im fognin Verlag menschmedien digital veröffentlicht ist (Download)

 


Unsere Geschichte beginnt mit dem Jahr 2003. Eigentlich mit dem Eckernförder Altstadtverein, aber wesentlicher: daraus entwickelte sich der Künstler und Kaoten Stammtisch, den die Traulau und fognin begründeten und der zeitweise alle subversiv führenden Querköpfe der Ostseestadt zum kreativen Gespräch und zum Saufen vereinte. (Foto: links unten). Ein Ableger, unter der Regie von Admiral Ewald Huss war die FlaschenpOSTsee, deren Logo von der Tralau stammt (Foto rechts)

 

 

 

 


Alle gemeinsamen Unternehmen können hier unmöglich aufgeführt werden. Die Ausstellung „Zeitgenossen aufgehangen“ die fognins Fotos auf der Frühstücksbühne präsentierte, war ein Publikumserfolg. Obwohl… eigentlich wurden recht wahllos ganz ganz viele Bilder an eine rote Leine geklammert. Sehr wahllos, die meisten Bilder waren schlecht, mies und langweilig. Aber es waren alles Portraits von Eckernförder Menschen, die alle persönlich eingeladen wurden und die, eitel wie der Mensch nunmal ist, die ausgestellten Bilder mit ihrem Gesicht total toll fanden. Die Tralau und fognin beölten sich, derweil sich die Menschenmassen im Trippelschritt durch die überfüllten Räume schoben. Für sie war die „Eckernförder Hängung“ die eigentliche Ausstellung. Besagte rote Leine, die sich durch alle Räume der Tralau zog (auch die privaten), die nirgends verknotet, mit Sandsäcken auf Fasson gehalten wurde und sogar die Wohnung verlies. Um den Blitzableiter auf der anderen Strassenseite machte das rote Seil eine elegante Wendung, um durch ein anderes Fenster wieder in die Wohnung und Galerie zurück zu kehren. Gedacht: umkreise der rote Faden die Welt, um niemals angeknotet, die Kunst Aller zu verbinden. Wenn in China jemand dieses Völkerverständigungsseil durchschnitten hätte, wären in Amerika die Bilder abgestürzt….

Nur so, damit es verständlich wird, wie die beiden Protagonisten ticken.


Ein deutlicher Bezugspunkt der Freundschaft beruht auf einer alleinigen Initiative von der Tralau: die Frühstücksbühne. Eine geniale Kombination von mäßiger Völlerei und großartiger Kleinkunst führt jeweils am ersten Sonntag eines jeden Monats Kulturfrühstücker in die Räume der Tralau. fognin ist dort Dauergast als Fotograph, ein schlechter Dokumentarist und ewiger Scheerbart Rezitator. Und ganz besonders wichtig: Er bringt den Kaffe mit. Und ab und zu gestaltet er eine Einladung.

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Dafür schrieb die Tralau dann auch mal einen Text über fognin, bei einer ganz anderen Ausstellung

 

 

 

 

 


Meist traten die beiden im Doppelpack auf, was zu Verwirrungen führen konnte. Als aber die Tralau sich im zarten Alten von 69 Lenzen mit dem Fallschirm aus dem Sommerhimmel stürzte, blieb der Begleiter lieber unten. Wegen der Belichtungszeiten beim Ablichten sagte er.

 

 

 

 


  Da die Tralau nicht gerne Partys macht (im Gegensatz zu all ihren Freunden), wurde sie von fognin gezwungen, zu ihrem 70ten wenigstens eine spektakuläre Ausstellung zu präsentieren. Dem Konzept „Porno zum Siebzigsten“ konnte sie nicht widerstehen. (sollte sie ja auch nicht). Letztlich war es eine teure Sache für die Tralau. Die Karten gingen in alle Welt, die Objekte zur Präsentation kamen genau daher und mussten natürlich wieder zurückgeschickt werden. Aber Spass hat die Ausstellung gemacht und es entwickelte sich gleich eine andere Idee aus der Ersten. 

 


Zu der Zeit machte die Tralau viele Ausstellungen in ihrer Frühstücksbühnengalerie und irgendwann wurde sie es müde:

 

„Ich mag keine Bilder mehr an die Wände hängen und keine Objekte mehr auf dem Boden lagern“

 

klagte sie beim täglichen Kaffeeklatsch. Mit der Aufgabe, doch mal ein sehr alternatives Konzept zu machen, entließ sie ihren Freund. Kaum war (fast) ein Jahr vergangen, wurde mit „Worte im Raum“ das fognin Konzept durch Hannes Domke realisiert. Der junge Mann, durchaus ansehbar, stand auf der Frühstücksbühne und redete. Oder besser „quatschte“. Kein Kontakt zum Publikum, keine Rücksicht auf sonstwenoderwas, denn das Konzept wurde durch drei Worte hinlänglich beschrieben. „Worte im Raum“ wurden ausgestellt. Das Video zeigt wie es anmutete.

 

 


Ein anderes filmisches Dokument entstand mit viel Aufwand: der Tralaufilm. Mit Hilfe von jungen Freunden durchaus gekonnt realsiert. Kann hier leider nicht vorgeführt werden. Immer noch fehlt jemand, der das Material schneiden kann und sich an den Finanzrahmen hält (Kaffee frei!).

Und noch mehr Video: Die KAOS Pruduktionen von Filmen der Tralau wurde 2009 herausgegeben und fognin gestaltete das Cover. (Die DVD wird auf  www.tralauer.com ausführlich beschrieben und ist ebendort auch käuflich zu erwerben.

 

 


  Während die Frühstücksbühnenwände nunmehr eher besprochen als behängt wurden, stellte die Tralau in fremden Räumen aus. Bei Falko Windhaus in der Galerie 66 gab es mehrere Ausstellungen, zu denen fognin und Falko Plakate gestalteten und der erstere seine fotographischen Fähigkeiten einsetzte.

    

 


Da fognin mir (also sich) versprochen hat, sich ausnahmsweise mal bei diesem Text kurz zu halten, hier nur noch abschließend ein Aspekt der ihm wichtig erscheint. Die tralausche Gebrauchskunst. Über viele Jahre hat die Freundin viele kleine und grössere Bilder geschaffen, die im täglichen Leben hilfreich sind. Großartig das Verlagslogo, das sie ihm schenkte (oben links). Auch die Illustrationen für das Buch Samenkörner von Christiane Feuerstack haben es in sich unten ). Ein weiteres Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit ist in dem Buch „die tralauschen zwerge“ zu sehen, das auf diesen Seiten auch kurz vorgestellt wird . Demnächst erscheint auch noch ein digitales Buch mit Texten von Paul Scheerbart und u.a. Bildern von der Tralau. Es wird nicht versäumt, es auf der Bücherseite vorzustellen!

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Für die vielen fogninschen Webseiten gab es immer wieder mal kleine Zeichnungen. Hier die Orientierungshelfer für die Seite von Graf St. Germain und der Homepage des Dichters Paul Scheerbart f 622-624)

 


 

Abschließend noch ein gemeinsames Objekt, das man sogar kaufen kann. Das Eckernförder Eichhörnchen tralauscher Prägung gibt es als wohlfeile Postkarte und als sauteure Tasse. Für Tralau-fans ein muss!  Selbst Kollege Falko Windhaus ist sich nicht zu schade, dafür Modell zu sitzen.

 


 

Alle Zeichnungen von der Tralau auf dieser Seite stammen aus fognins „best of Tralau“ Beständen.


 

 

fognin

Revision 11/22

 

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